Fargesia Denudata Lancaster 1
Der trauernde Schirm Bambus.
Fargesia Denudata Lancaster 1 ist für mittelhohe und sehr breite, dichte Hecken von 2 m bis 4+ m geeignet. Fargesia Denudata Lancaster 1 zählt zu den wichtigen Bambus Sorten, von denen sich in China der Große Panda in seiner natürlichen Umgebung ernährt. Denudata Lancaster 1 zählt von der Winterbeständigkeit her in Mittelgebirgslagen zu den guten Sorten, auch wenn bei extremen Wetterlagen ein teilweises starkes Blattrollen auftritt. Damit schützt sich die Pflanze vor Vertrocknung. Bei einer gesunden ausgewachsenen Fargesia Denudata Lancaster 1 Solitär-Pflanze kann die vorhandene Blattmasse schon eine Verdunstungs-Fläche von 25-30 m2 ausmachen, welche dann nur von 40 cm tiefen Wurzelballen mit Wasser versorgt werden muß. Das schafft die Pflanze bei extremen Wetterlagen schwerlich und rollt zum Schutz vor zu starker Verdunstung, durch Sonne und Wind, dann ihre Blätter ein. Der nächste Regen oder Ihre Schlauch-Bewässerung lassen die Blätter sich dann wieder schnell entrollen.
Fargesia Denudata Lancaster 1 ist als ausgewachsene Solitärpflanze ein Traum. Der Platzbedarf ist dann aber nicht gering. In unserem Schaugarten können Sie sich ein Bild von der Trauerweide machen. Das folgende Bild zeigt unseren noch nicht ausgewachsenen Solitär im Frühjahr 2016. Diese Sorte macht an einem ungekürztem Halm den größten Zuwachs (15-20cm) an der Halmspitze, je Austriebsphase, also zwei mal im Jahr. Da die zuwachsende Halmspitze nur Streichholz dick ist und das neue Blattgewicht nicht stabil tragen kann, wird die Halmspitze von Jahr zu Jahr immer weiter herab hängen. Jetzt im Herbst 2018 reichen manche Halmspitzen schon bis zum Erdboden. In der Höhe ist dieser Solitär knapp über 4 Meter, also fehlt noch 1 Meter bis zum erwachsen sein.
Die bisher bekanntesten Sorten dieser Spezies sind:
Fargesia Denudata Lancaster 1, von Roy Lancaster 1986 gesammelt
Fargesia Denudata Lancaster 2, von Roy Lancaster 1986 gesammelt
Fargesia Denudata Xian 1, über Jos van der Palen 1997 aus Xian eingeführt
Fargesia Denudata Xian 2, über Jos van der Palen 1997 aus Xian eingeführt
Fargesia Denudata Huanglong VP1, von Fred Vaupel 2000 in Nord-Sichuan gesammelt
Fargesia Denudata Huanglong VP2, von Fred Vaupel 1999 in Sichuan gesammelt
Fargesia Denudata Huanglong VP3, von Fred Vaupel 1999 in Nord-Sichuan gesammelt
Anmerkung: Die unterschiedlichen Spezies / Clone sind als Sämlinge durch verschiedene Bambusfreunde nach Europa eingeführt worden. Es kann noch weitere unbekannte eingeführte Sämlinge mit abweichenden Eigenschaften in europäischen Gärten geben.
Fargesia Denudata Lancaster 1, diese relative kleinblättrige Fargesia, wurde 1986 von Roy Lancaster während der Blühepoche mit einem weiterem Sämling im chinesischem Min Shan Gebirge auf 2700 bis 3200 m gesammelt, nach England eingeführt und kultiviert.
Fargesia Denudata Lancaster 1, dieser mittelhohe und relativ ausladende Bambus, ist horstbildend wie alle Fargesien und somit ohne Wurzelsperre zu pflanzen. Alle Denudata Sorten schieben von Mai bis Ende Oktober bei uns ständig neue Halme. Nach jeder stärkeren Austriebsphase wird ein Teil (ca. 30%) der alten Blätter gelb, die die Pflanze dann zügig abwirft und durch noch mehr Neublätter ersetzt. Fargesia Denudata Lancaster 1 zeichnet sich bei uns im Winter durch starkes Blattrollen aus (Bild). Zwischen –22°C und -26°C bekommt die Fargesia Denudata Lancaster 1 geringe Blattschäden. Ab –26°C ist speziell bei ungeschützten Pflanzen mit Halmschäden zu rechnen.
Das neben stehende Bild zeigt das extreme Blattrollen bei -24,8 °C. Nach dem Winter und mehrtägigem Regen waren die Blätter wieder entrollt und die Pflanze erstrahlte wieder erneut in einem schönem Grünton.
Bei uns ist die Spezies Fargesia Denudata Xian 2 optisch winterbeständiger, als Fargesia Denudata Lancaster 1. Die Fargesia Denudata Xian 2 rollt die Blätter ebenso wenig wie die Fargesia Robusta und Fargesia Rufa Sorten.
Im Sonnen-Winter 2008/2009, in dem unsere Schaugartenpflanzen 3 Monate im Dauerfrostboden lebten und zwei mehrwöchige Frostphasen zwischen -17°C und –24,8°C überstehen mussten, hatten wir an allen Fargesia Denudata Sorten nur geringe Blattverluste aber noch keine Halmschäden. Um seinen Bambusbestand besser zu schützen, kann man auch jede Pflanze zu einer Säule zusammen binden, da die äußeren Halme die inneren vor Kaltwind, Sonne und Austrocknung schützen. Diese Schutzmaßnahme sollte in kalten Ostwindlagen generell immer durchgeführt werden. Große Solitärpflanzen zieht man mit Spanngurten zu einer aufrechten Säule zusammen. Die Fargesia Denudata Lancaster 1 ist keine besondere Winterschönheit bei uns, da die Pflanze sich vor Wind, Kälte und Sonne durch starkes Blattrollen schützt. Da sieht die Denudata Xian 2 deutlich besser aus, mit dem fast nicht erkennbarem Blattrollen, wenn es extrem kalt und sonnig ist.
Bei Fargesia Denudata Lancaster 1 denkt man ab –22°C, jemand hätte Streichhölzer an einen Stab geklebt und die Pflanze sei erfroren bzw. vertrocknet. Im folgendem Frühjahrsniederschlag erholt sich die Fargesia Denudata Lancaster 1 innerhalb von Tagen und man könnte glauben, jemand hätte die Pflanze über Nacht ausgetauscht. Uns ist nicht bekannt, bei welchen Winterverhältnissen es bei einer Fargesia Denudata Lancaster 1 zu einem Totalverlust der Pflanze gekommen ist. Bei uns, in der Höhenlage oder in der Kübel-Haltung ist bei längerer Extremkälte Fargesia Denudata Lancaster 1 ein überzeugender Bambus.
Fargesia Denudata Lancaster 1 ist für schattige und halbschattige Standorte bestens geeignet. In Sonnenlagen benötigt die Pflanze auf jeden Fall ein wasserspeicherndes Bodensubstrat, wie TKS2. Je wärmer und sonniger der Standort ist, um so größer ist der Wasserdurst der Pflanze, der sich aber gegenüber anderen Sorten wegen der zierlichen kleinen Blätter im Rahmen hält. In einem vollschattigem Fichtenwald ist mit einer maximalen Wuchshöhe von 3,5 m bis 4,0 m zu rechnen. Die Sorte eignet sich gut für eine wuchtige beschnittene Hecke mit gewünschter Heckenhöhe ab 2 m bis hin zu maximal 3 m Endhöhe.
Fargesia Denudata Lancaster 1 ist gut für beschnittene Kübelbepflanzung geeignet. Einen besonderen Stellenwert bekleidet diese Sorte speziell als Solitärbepflanzung von Parks und großen Gärten, wegen des wuchtigen und trauernden Aussehens. An einem großem Teich oder Bachlauf positioniert wirkt eine große Solitärpflanze noch beeindruckender. Wirklich ein ganz toller Anblick.
Anmerkung: . Bei einer 10-15 jährigen Fargesia Denudata Lancaster 1 Hecke, als Einfriedung Ihres Grundstückes, muss bei nicht beschnittenen und in der Breite korrigierten Hecke mit einer Sockelbreite von bis zu 2,5 m und einer Kopf- bzw. Spannweite von 4-6 m gerechnet werden. Diese Maße treffen natürlich ebenso auf eine unbeschnittene Solitärpflanze zu
Unsere Pflanzen werden durch konventionelle Handteilung von der Mutterpflanze gewonnen. Bambus Heppingsen bietet nur sortenechte und handvermehrte Pflanzen dieser Sorte an. Zur Zeit bieten wir schon wenige stattliche Pflanzen im 65-Liter und 90-Liter Topf für Selbstabholer an. Die hohen Pflanzen lassen sich schwerlich mit der Spedition versenden.
Beschreibung und Bewertung von:
Fargesia Denudata Lancaster 1
- Habitus der Pflanze: stark überhängender Wuchs ähnlich einer Trauerweide, sehr buschig und blickdicht
- Halmfarbe: 1- jährig dunkelgrün, in der Sonne hellgelb bis orangegelb
- Halmdicke: maximal 0,5-2 cm, Halmscheidenblätter fallen recht früh ab
- Blattform: knapp 1 cm breit und bis 3-7 cm lang, weiches oft gewelltes Blatt
- Wuchshöhe maximal: 4-5 m an einem idealem Pflanzort in Europa
- Wurzelbegrenzung: nicht nötig, minimaler Platzbedarf 3-4 m im Durchmesser
- Eignung für Kübel: gut geeignet, minimale Kübelgröße 100-150 Liter, Wuchshöhe 2,5-3 m im Topf
- Eignung Sonne 6-12 Std. Sonne: +
- Eignung Halbschatten 3-6 Std. Sonne: ++
- Eignung Vollschatten 0-3 Std. Sonne: -
- Winterhärte bis 300 m N.N.: in Städten bis 300 m sehr gut
- Winterhärte über 300 m bis 600 m N.N.: gute Eignung, bei kaltem Ostwind zur Säule binden
- Wasserbedarf der Sorte: erhöhter Bedarf bei Pflanzung in vollsonniger Lage auch im Substrat
- Blühsicherheit: die nächste Blüte ist in 70-80 Jahren zu erwarten
- Bodensubstrat:
- Anfälligkeit: nicht anfällig gegen Blattläuse
Fargesia Denudata Lancaster 1 Testbericht
Wer eine tolle große Solitärpflanze, ähnlich einer Trauerweide, oder eine sehr breite Hecke haben möchte, die gut Schnitt verträglich sein soll, ist mit Denudata Lancaster 1 sehr gut bedient. Bei einem Solitär wählt man zum Start auch gleich eine Pflanze in einem großen Topf wie 40-Liter. bzw. 65 -Liter aus. Für einen Solitär ist mit einer runden Grundfläche von 5-6 Meter zu kalkulieren. Für schmalere Hecken und Solitäre von 50 bis 70 cm, oder 70 bis 100 cm Sockel-Breite gibt es bessere geeignete Fargesia Sorten.
Anmerkung:
Vom Blattrollverhalten, Wasserbedarf und aufrechterem Wuchs ist Fargesia Denudata Xian 2 aber die deutlich bessere Wahl-Sorte der bekannten Fargesia Denudata Sämlinge.
Fargesia Denudata Lancaster 1 Pflanzabstand
Ist Blickdichte bei der Fargesia Denudata Lancaster 1 Hecke gewünscht; hier reicht auf 2 laufenden Meter eine Pflanze. Jeder Habitus bleibt erkennbar und der Sichtschutz ist garantiert. D.h. auf 10 Meter Hecke werden 5 Pflanzen benötigt.
Ist Halmdichte bei der Fargesia Denudata Lancaster 1 Hecke gewünscht; hier kalkuliert man mit einer Pflanze auf den laufenden Meter. Dann benötigen Sie später eigentlich keinen Zaun mehr und könnten diesen abbauen. D.h. auf 10 Meter Hecke werden 10 Pflanzen benötigt.
Achtung: Bitte lesen Sie unbedingt unsere Info-Seite “Die Bambushecke” intensiv durch. Sie erfahren hier konzentriertes Wissen, welches unbedingt erforderlich ist, um eine schöne, gesunde und vitale Bambuanspflanzung zu erhalten. In dieser Form werden Sie dieses Wissen auf keiner anderen Web-Site finden. Für uns das kleine 1 x 1 der Bambuspflanzung und Bambuspflege. Profitieren Sie unbedingt von unserer 35-jährigen Bambus Erfahrung.
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